Donnerstag, 23. Dezember 2010

Hambuich, alter! Und die Hauptstadt.

Liebe Leser! Sorry für das mehrtägige Loch im Blog, aber Captain Chaos hat sein Netzteil für den Laptop in Hamburg einfach mal liegenlassen. Da musste ersatz ran, ohne Strom kein Laptop, ohne Laptop kein Blog, ohne Blog keine Weltherrschaft. So ist das halt nun mal.

Die Fotografierwut auf der Tour hat bei den beteiligten leicht nachgelassen... Ehrlich gesagt strengts doch ein bisschen an. In ner Koje von, sagen wir mal Sarggröße schlafen, 12 Mann auf 4x3 Metern geht ehrlich gesagt um einiges besser als ich mir das vorgestellt habe. Was die Sache viel schwerer macht ist dass sich die englische Einstellung zu Alkohol und Feiern auf der Bühne, im Backstage und im Bus ziemlich genau mit unserer deckt...

Die Schlafgemächer
Entspannt, fröhlich, beschwipst: So lässts sich schlafen!



Hamburg hat uns mit strahlendem Sonnenschein begrüsst. Beim verschlafenen Blinzeln nach draussen hatten wir deswegen auch erstmal gedacht Captain Annette hätte sich verflogen und wir wären irgendwo im Süden, aber wir waren tatsächlich direkt hinter der Markthalle gelandet. Hamburg ohne grau und Regen, was für ein Tag! Der konnte nur glatt laufen...


Frisurtechnisch perfekt auf den Hamburger Kiez vorbereitet.

Nachdem mein Amplifikationsmodul in Aachen nur noch mit Herrn Egger zusammenarbeiten wollte und mir beim 3. Song kurzerhand den Dienst verweigert hatte mussten wir ihm erstmal wieder die Flötentöne beibringen. Einmal nackich machen und schütteln, das hilft immer!

Die erwähnte nachlassende Fotowut hat zum Glück Sam etwas kompensiert... Ihm gebührt der Dank dass es an dieser Stelle doch mal wieder ein paar Actionfotos von uns gibt. Hier also der offizielle Fotobeweis dafür, dass wir auch am 5. Tag noch mit ordentlichen Klamotten das Haus rucken und uns den Verfall nicht anmerken lassen:

Die Dead Rockstars standen dem natürlich in nichts nach, gewohnt konsequent und konstant wurde musikalische Virtuosität mit erstklassigen Bühnenoutfits verbunden und das Publikum mitgerissen - alles richtig gemacht, keine besonderen Vorkommnisse.
Und nach dem Konzert gings mit bekannten Gesichtern weiter, erschwerend kam noch ein Geburtstagsparty von einem Markthallen-Crew-Mitglied dazu... Prost!







Gitarrist UND DJ - klar, dass Del die Mädels quasi zufliegen!

Begeisterung und gute Laune allenthalben!

Nach einem, wie erwähnt, ausgiebigen Umtrunk gings über Nacht weiter nach Berlin... Heimspiel sozusagen für uns. Und immer wieder die Frage ob uns daheim überhaupt jemand kennt. Das Lido hatten wir bis jetzt noch nicht beehrt. Hat uns schonmal kräftig gefreut. Und nicht zuletzt natürlich die Tatsache, dass es daheim auch genug Leute zum wiedersehen gibt (Ja, 5 Tage können einem auch mal lang vorkommen!). Und man mal daheim nach dem rechten sehen und dreckige Wäsche abschmeissen konnte.

Ein süsser kleiner Rucker im Backstage



Hihihi, Markus lala machen, hihihi
Das Lido füllte sich in unserer Dreiviertelstunde doch recht ordentlich, der Sound war für uns auf der Bühne - wie auf der ganzen Tour übrigens - wieder Spitze und wir haben echt bis hierhin durchgehalten!

Propheten im eigenen Land
Publikum begeistert - haben wir wohl doch alles richtig gemacht

Joe Strummer
Auch in Berlin gabs an den Test Tube Babies mal wieder gar nichts auszusetzen - routiniert und souverän, Hit auf Hit und immer wieder großartig.

Nein, nach 6 Tagen Tour sieht man nicht fertig aus!


Beflaggt auf der Bühne gewesen und nen guten Auftritt hingelegt... Dann klappts auch mit dem Konflikt-Team! Schwein gehabt...


Direkt vor der Abfahrt: Letzte  Tips zum Thema Getränkekonsum und Punkrock im allgemeinen von Robi Dudikoff
Miss Tipsy und Slow Loris habens nicht mal mehr ins Bett geschafft
Ob die Nacht lang oder kurz war können wir gerade nicht mehr so genau beziffern... Die Zeit verbiegt sich auf den Fahrten durch die Nacht zu einer Art verschwommenen, schwarzgrauen Masse, die nach Bier und Mischgetränken müffelt. Ist vielleicht auch ganz gut so, das überdeckt wahrscheinlich auch den Menschgeruch im Space Ship Test Tube... Zwischendurch mal ein Rastplatz, noch n Bier, n Schokoriegel oder ne Curry und weiter, in der nächsten Stadt aufwachen. In diesem Fall Frankfurt M ("M" für "mit Geld", im Gegensatz zu Frankfurt O - ohne Geld).

Guten Morgen, Frankfurt! Das Plüschtier ist gewachsen.
Rise and shine, Sid Vicious is alive and kickin!
Heute wird zum Abschluss also die Batschkapp bespasst. Und dann ordentlich der Tourabschluss begossen. Yeehaw! Es bleibt weiter spanned...

Montag, 20. Dezember 2010

We came to Borderland!


Winterwunderland Aachen: Ab in den Bunker - wir kapitulieren nicht!
 
Der Musikbunker in Aachen ist ein unübersichtliches Gewirr aus Proberäumen Treppen, Stahltüren und einem Veranstaltungsraum ganz unten. Da kann man schon mal den Anschluss verlieren... Ich als Musiker hätte sofort Mitleid gehabt, vor allem wenn ein Schlagzeuger sowas schon schriftlich zugibt!



Hat zum Glück schon Anschluss an Musiker gefunden: Der Kaiser am Schlagzeug. Eine Win-Win-Situation.
In einem der zahlreichen Proberäume, irgendwo weiter oben im 3D-Labyrinth: Hier entstehen die Songs der Bovver Boys. Es war uns schon im Vorfeld eine Freude zu erfahren, dass die Jungs und frischen Contra-Labelmates mit uns die Bühne teilen würden. 2 Supportbands statt einer, dafür jede eine halbe Stunde... Macht für die Zuschauer einen Nettogewinn von 15 Minuten erstklassiger Musik!

Die Bovver Boys, jetzt um eine Orgel erweitert, haben das Publikum erstmal ordentlich angewärmt. Wir waren direkt danach dran und irgendwie hat heute mein Amplifikationsmodul zu spinnen angefangen... Nach zwei, drei erfolglosen Tauschversuchen an Kabeln und Gitarre hab ich dann doch mal schnell auf Marshall gewechselt und wir haben die Show in den vereinbarten 30 Minuten beendet, ohne kurzfristig einen Song aus dem Set zu streichen! Zu vermissen waren lediglich Ansagen, öffentliche Zwiegespräche auf der Bühne und Häschenwitze... Der Musikbunker war gut gefüllt und offensichtlich hatte die Meute aus Printenhausen ziemlich Lust auf die Dead Rockstars.

Keith, Elvis, Joe (v.l.n.r.). Netterweise haben sie ihre Insel mal verlassen um Aachen zu beehren!
Walnut, der gute Bühnengeist

Auch tote Rockstars schwitzen!

DJ Del Deadfish
Kommentare zu den Supportbands gibts auf dieser Tour immer sofort und schriftlich!

Abschiedsgruppenfoto kurz vorm Bus Call...
 
Der Abend war auch heute mal wieder viel zu kurz... Aber verdammt schön! Mit dem Bus gings um 1 Uhr los, Plan ist es Hamburg in 8 Stunden zu erreichen. Inzwischen ist es 5:15 und die letzten Überbleibsel der Bus-Aftershowparty haben sich in die Kojen verzogen... Ich werd mich jetzt auch ablegen. Nur noch mein letztes Bierchen... Bis gleich, dann aus Hamburg! Es bleibt weiter spannend...

Fürs Bergfest am 4. von 7 Tourtagen extra mitgebracht und aufgehoben: Ein Getränk aus der Heimat.

München bei Nacht und Stuttgart am Tag...

Ja, ich bin ne faule Sau... ganze 2 Tage hab ich's durchgehalten, permanent Informationen aus erster Hand über das blau blinkende Wireless-Kabel in den Äther zu pusten. Aber wir sind halt auch einfach wahnsinnig beschäftigt. Ständig müssen wir irgendwo unberechtigt existierende Alkoholbestände vernichten, uns mit Essen bewerfen lassen, uns neue Gemeinheiten über Peter ausdenken, Soundchecken, essen, spielen und zwischendurch auch mal einfach die Show geniessen!

Dave Moon, Backstage München, endlich mal gut getroffen!
München ist einfach mal ne sichere Bank... Im Backstage kann man sich einfach nur wohlfühlen und das eine oder andere bekannte Gesicht hat sich auch ins Publikum gemischt...

Klares Statement gegen Bassismus und dann mit Bassisten rumhängen... Inkonsequent!

Wie tröstlich für alle Ü 30...

Wiegesagt, bekannte Gesichter im Publikum. Und der eine oder andere bekannte Bauch...
Ich denke an dieser Stelle erübrigen sich ausführliche Textbeiträge... Ich sag mal so: "Blablabla München, blablabla Engländer, blablabla Ruckers, blablabla feiern, aber sehen sie selbst:"



Erst krieg ich "ne Flasche Jägermeister" angeboten und dann das! Frechheit! Sie hören von meinem Anwalt!

Trotz allem scheint der Stoff gewirkt zu haben...
Die It-Birds

Rockstars unter sich.

Endlich ne Ecke gefunden, in der der Punk, Ska und Rock'n'Roll läuft!

Für Mutti!

Völlig unbeeindruckt von Nikies Drohgebärden: The German Schweinshaxe.


Über weiteres Bildmaterial hüllt sich der Mantel des Filmrisses... äh... Vergessens. Einer nach dem anderen sind wir brav in unsere Kojen geklettert und das Spaceship Test Tube konnte morgens um 8 den wahrscheinlich entspanntesten Tourabschnitt antreten, den Katzensprung nach Stuttgart.

Wirklich erwartet wurden wir in Stuttgart erst um 14 Uhr. Unsere Sehnsucht nach sanitärem Luxus nach der Morgenzigarette befriedigten wir in der Innenstadt.

Stuttgart, Fußgängerzone: Ziemlich leer. Klar, irgendwoanders müssen die ganzen Kreuzbergschwaben ja fehlen.

Friseure heissen hier noch "Friseur" und Dönerläden "Ützel Brützel". Recht so!

Nächster Versuch für ein Bandfoto, fällt wahrscheinlich wieder bei der Pressestelle von Contra durch...

Pennerlager vorm Hauptbahnhof Stuttgart: die Bewohner hoffen offensichtlich auf Unterkellerung des Bahnhofsgeländes, um die Abwärme des unterirdischen Zugverkehrs ausnutzen zu können.
Unser Auftritt hat Spass gemacht. Wir haben auf der Bühne ausgesehen wie immer und Peter ATTTB haben eine großartige Show geliefert - wie jeden Tag. Daher erübrigen sich aus meiner Sicht weitere Text- und Bildbeiträge zum Abend. Irgendwie hat sich alles innerhalb von 3 Tagen klasse eingespielt. Auch die Busparty auf unserer Fahrt durch die Nacht. Ein bisschen Sorge hatten wir dank der Verkehrssituation - unsere Pilotin Anette hat nicht mehr aufschreiben können welche Autobahn frei ist, sondern nur noch auf welcher die wenigsten LKWs liegengeblieben sind oder quer stehen. Aber trotzdem: Gut in Aachen angekommen, gefrühstückt und jetzt vertreiben wir uns den Tag im Winterwundergrenzland. Und freuen uns auf die Bovver Boys, die heute abend auch mit von der Partie sind! Nach der Show gehts über nacht nach Hamburg... 490 km, 8 Stunden.